Typ-2-Diabetes
In Deutschland sind etwa 95% aller Diabetespatienten Typ-2er. Als Grundlage schreibt man heutzutage der genetischen Veranlagung eine viel höhere Bedeutung zu als vorher angenommen wurde. Prozentual liegt der Anteil bei 70-80%, wenn beide Elternteile einen Diabetes haben. Ist nur ein Elternteil betroffen liegt der Anteil einen Typ-2 im Alter zu entwickeln sogar bei bis zu 60%. Ein eher veraltetes Synonym des Typ-2-Diabetes ist der „Altersdiabetes“ – heutzutage wird Typ-2-Diabetes auch immer mehr bei jüngeren Menschen diagnostiziert, sogar bei Jugendlichen.
Bei den Betroffenen Typ-2-Diabetikern liegt oftmals eine Insulinresistenz zu Grunde – d.h. die Zellen werden gegen das Insulin immer unempfindlicher und können die angesammelte Glucose aus der Blutbahn nicht mehr in die Körperzellen schleusen. Durch das Aufstauen des Zuckers in den Blutbahnen können somit Schädigungen an den Gefäßen und Nerven entstehen. In den ersten Lebensjahrzehnten kann die Bauchspeicheldrüse diesen Mangel durch die Produktion hoher Insulinmengen kompensieren. Diese überhöhte Insulinproduktion kann der Körper aber nicht lebenslang aufrechterhalten. Ein Typ-2-Diabetiker hat zwar noch viel mehr körpereigenes Insulin als ein Mensch mit Typ-1-Diabetes, für den eigenen Bedarf ist es jedoch nicht mehr ausreichend – in dieser Situation spricht man von einem relativen Insulinmangel.
Eine der Hauptursachen für einen Diabetes des zweiten Typs ist Übergewicht bzw. Fettleibigkeit. Aber auch bestimmte Krankheiten und Medikamente können beeinflussen, wie der Körper Insulin verwertet. Da die Symptome bei Typ-2-Diabetes nicht eindeutig sind, wird die Krankheit oftmals nicht früh genug erkannt, nicht ernst genommen und dadurch von den Betroffenen nur unzureichend behandelt. Aus diesem Grund fördern die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland seit 2003 einheitliche Diagnose- und Therapierichtlinien im Rahmen des so genannten Disease-Management-Programmes (DMP).