Spritzstellen
Insulinpflichtige Menschen mit Diabetes nutzen bestimmte Stellen des Körpers für die Injektion des Hormons. Begründet wird es folgendermaßen: da das Insulin aufgrund der abschätzbaren Wirkung ins Unterhautfettgewebe gespritzt werden soll, stehen dafür bestimmte Stellen zur Verfügung. Dazu zählen Bauch, Gesäß und Oberschenkel. Oftmals wird eine Injektion auch in den Oberarm abgegeben – dies allerdings nur, wenn eine andere Person diese Injektion vornimmt.
Vermieden werden sollte es in den Muskel oder in die obersten Hautschichten zu injizieren. Die Insulinaufnahme über den Muskel verläuft viel schneller und führt daher oftmals zu Unterzuckerungen. Die Wirkung des Bolus in die obersten Hautschichten ist nur schwer absehbar und ein Wirkungseintritt und -verlauf nicht kalkulierbar.
Injektionen in den Bauch verteilen sich am besten und werden auch am schnellsten aufgenommen – ein mahlzeitenabhängiger Bolus oder eine Blutzuckerkorrektur sollte daher an dieser Stelle erfolgen. Dazu werden die schnellwirksamen Insulinanaloga oder Normalinsuline genutzt.
Das Verzögerungsinsulin, welches den mahlzeitenunabhängigen Grundbedarf deckt, wird in den Oberschenkel oder eventuell auch ins Gesäß gespritzt. Die Aufnahme in den Körper kann dadurch sowohl langsam erfolgen als auch entsprechend lange anhalten. Spritzt man dieses Verzögerungsinsulin in die Bauchgegend, können durch den schnellen Wirkeintritt Unterzuckerungen die Folge sein oder durch die kurze Wirkdauer ein steigender Blutzucker hervorgerufen werden.