Schweineinsulin
Historische Verwendung von Schweineinsulin in der Diabetesbehandlung
Bevor Humaninsulin durch gentechnologische Verfahren hergestellt werden konnte, war Schweineinsulin neben Rinderinsulin das wichtigste Insulinpräparat für Menschen mit Diabetes mellitus. Es wurde aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen gewonnen und ist dem menschlichen Insulin in seiner Struktur sehr ähnlich – es unterscheidet sich nur in einer Aminosäure. Schweineinsulin war daher besser verträglich als Rinderinsulin, das sich in mehreren Aminosäuren vom Humaninsulin unterscheidet.
Unterschiede zwischen Schweineinsulin und Humaninsulin
Schweineinsulin ist dem Humaninsulin in seiner biologischen Aktivität sehr ähnlich, allerdings gab es früher häufiger allergische Reaktionen auf tierisches Insulin, da es aus tierischem Gewebe gewonnen wurde. Der kleine strukturelle Unterschied kann bei empfindlichen Personen zu Antikörperbildungen führen. Rinderinsulin war noch stärker vom menschlichen Insulin verschieden und wurde daher später durch Schweineinsulin ersetzt.
Mit der Entwicklung von gentechnisch hergestelltem Humaninsulin konnten diese Nebenwirkungen deutlich reduziert werden. Heute enthält modernes Insulin keine tierischen Bestandteile mehr, was die Akzeptanz und Sicherheit der Behandlung erhöht hat.
Aktuelle Bedeutung und Einsatz von Schweineinsulin
Heutzutage wird Schweineinsulin nur noch in Ausnahmefällen verwendet – beispielsweise bei wenigen Patienten, die Humaninsulin oder moderne Insulinanaloga nicht vertragen. In manchen Ländern, in denen gentechnisch hergestelltes Insulin nicht flächendeckend verfügbar ist, wird es jedoch noch eingesetzt. In Europa ist es kaum noch erhältlich, da die Herstellung teuer und aufwendig ist und die Nachfrage stark zurückgegangen ist.
Insgesamt hat sich der medizinische Standard durch den Einsatz von Humaninsulin und innovativen Insulinanaloga erheblich verbessert – dennoch bleibt Schweineinsulin ein bedeutender Teil der Diabetesgeschichte.