Oraler Glukose-Toleranztest
Der orale Glucose-Toleranztest, auch oGTT genannt, hilft einen Typ-2-Diabetes oder einen Schwangerschaftsdiabetes zu diagnostizieren. Dabei trinkt der Betroffene auf nüchternen Magen 300 ml einer sehr zuckerhaltigen (75 g) Flüssigkeit, im Anschluss wird in bestimmten Zeitabständen (1 und/oder 2 Stunden) der Blutzuckerspiegel kontrolliert. Voraussetzung für den oGTT ist ein Verdachtswert bei einer Blutuntersuchung. Lag dieser nüchtern gemessene Wert im Bereich zwischen 110 – 126 mg/dl bzw. 6,1 – 6,9 mmol/l, kann dies ein Hinweis für einen Diabetes mellitus sein.
Als nicht nüchterner Messwert wurde die Verdachtspanne zwischen 140 – 199 mg/dl bzw. 7,8 – 11,0 mmol/l festgelegt.
Eine gestörte Glucosetoleranz liegt vor, wenn der Wert nach 2 Stunden über 200 mg/dl oder 11,1 mmol/l liegt.
Bei Schwangeren gelten strengere Kriterien, damit Mutter und Kind keinen Risiken ausgeliefert sind. Sie helfen dabei den Schwangerschaftsdiabetes möglichst schnell festzustellen, sodass eine gezielte Behandlung die Werte in den Normbereich bringt. Ein sogenannter GCT (Glucose Challenge Test) kann vor den klassischen oGTT durchgeführt werden. Dabei wird ganz unabhängig von der Tageszeit und der Nahrungsaufnahme eine 50 g-Zuckerlösung getrunken – liegt der Wert nach einer Stunde über 135 mg/dl bzw. 7,5 mmol/l wird zeitnah an einem der darauffolgenden Tage der oGTT durchgeführt.
Bei den folgenden Werten werden über eine diabetologische Schwerpunktpraxis Therapiemaßnahmen eingeleitet:
Wert in mg/dl |
Wert in mmol/l |
|
nüchtern |
92 mg/dl |
5,1 mmol/l |
nach 1 Stunde |
180mg/dl |
10,0 mmol/l |
nach 2 Stunden |
153mg/dl |
8,5 mmol/l |