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Die diabetische Nephropathie ist eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus, die aufgrund dauerhaft erhöhter Blutzuckerwerte verursacht wird. Die Veränderung der betroffenen Nierengefäße kann somit dazu führen, dass die Nierenfunktion einschränkt wird. Ein Symptom für diese Erkrankung ist die Ausscheidung von kleinsten Eiweißmengen mit dem Urin (Albuminurie). Bei einer Eiweißausscheidung bis zu ungefähr 300 mg/l spricht man von einer Mikroalbuminurie. Eine Makroalbuminurie mit Werten über 300 mg/l ist besorgniserregend und kann sogar zu einer Niereninsuffizienz (Nierenversagen) führen.
Neuropathie
Unter einer diabetischen Neuropathie versteht man die Nervenschädigungen, die durch einen schlecht eingestellten Diabetes hervorgerufen werden. Dies betrifft sowohl den Typ-1 als auch den Typ-2-Diabetes. Die Nervenstörungen an den Extremitäten verursachen eine verminderte Wahrnehmung von Berührungen, Schmerzen oder Temperaturen. Verminderte Reflexe, Muskellähmungen sowie Kribbeln und Brennen sind Anzeichen, die vermehrt in den Füßen und Beinen beschrieben werden. Darüber hinaus können auch Störungen auftreten, die das vegetative Nervensystem betreffen, wie z. B. Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkte oder Bewegungs- und Funktionsstörungen von Magen, Darm und Speiseröhre. Erkrankungen des Nervensystems im Rahmen eines Diabetes mellitus sind sehr häufig. Dabei hängt das Erkrankungsrisiko von der Dauer des Diabetes und der Stoffwechsellage ab. Nach 10-jähriger Krankheitsdauer ist die Hälfte aller Diabetiker betroffen. Warum genau es zu Schädigungen der Nerven kommt, ist noch unklar. Die effizienteste Therapieform bei einer diabetischen Neuropathie ist die optimale Blutzuckereinstellung.
Niereninsuffizienz
Die Niere ist dafür verantwortlich überflüssige Produkte des Stoffwechsels, Wasser und Gifte auszuscheiden. Kann sie dieser Funktion nicht mehr oder nur noch unzureichend nachkommen, liegt eine Nierenschwäche oder sogar ein Nierenversagen vor. Dabei lagern sich diese Produkte im Körper ab und sorgen somit für eine Vergiftung des Körpers.
Kommt es soweit ist eine Dialysetherapie zwingend erforderlich. Dabei wird das Blut mittels einer externen Filterung gereinigt und anschließend wieder zurück in den Körper geschleust.
Eingeteilt wird die Niereninsuffizienz in zwei Formen des Verlaufs:
- Chronisches Nierenversagen à langsames Fortschreiten der Schädigung
- Akutes Nierenversagen à Plötzliche Verschlechterung der Nierenfunktion
Nierenschwelle
Mit der „Nierenschwelle“ beschreibt man umgangssprachlich eine Funktion der Niere, die ab einem Blutzuckerwert von ca. 180mg/dl bzw. 10mmol/l die Rückfilterung von bestimmten Substanzen nicht mehr gewährleistet. Ab diesem Wert beginnt die Niere vermehrt Zucker über den Urin auszuscheiden. In diesen Fällen spricht man auch von einer Glukosurie.
Normalinsulin
Unter Normalinsulin versteht man ein schnellwirkendes Insulin, dass in der Diabetestherapie eingesetzt wird, um den mahlzeitabhängigen Insulinbedarf zu decken. Zudem erlaubt es bei der intensivierten konventionellen Insulintherapie und auch bei der Insulinpumpentherapie eine Korrektur des Blutzuckerspiegels vorzunehmen.
Der Wirkeintritt des Normalinsulins liegt bei 30 Minuten, daher wird im Zusammenhang auch oft der Begriff Spritz-Ess-Abstand gebraucht. Diabetiker mit der Einstellung auf ein Normalinsulin sind demnach angehalten, 30 Minuten vor der Mahlzeit das Insulin zu injizieren, damit sich die Wirkung mit dem ansteigenden Blutzuckerspiegel durch die Mahlzeit deckt. Die Höchstwirkung des Insulins liegt bei 2 - 2,5 Stunden und ist nach 4 - 6 Stunden völlig verstoffwechselt.
Alternativ zum Normalinsulin gibt es auch die Insulinanaloga. Sie sind in ihrer Zusammensetzung zwar genetisch leicht verändert und sind daher eine leicht differenzierte Form des Normalinsulins – ein klarer Vorteil jedoch: der Spritz-Ess-Abstand entfällt, denn die Insulinanaloga wirken innerhalb von wenigen Minuten.
Normalwerte
Bezüglich des Blutzuckers gibt es Richtwerte – sogenannte Normalwerte, die allerdings individuell variieren können. Beim Menschen liegen die Normalwerte des Blutzuckers nüchtern ungefähr zwischen 3,9 - 5,5 mmol/l, entsprechend 70 - 99 mg/dl und nach dem Frühstück bei bis zu maximal 8,9 mmol/L, entsprechend 160 mg/dl.
Achtung:
Nüchternblutzuckerwerte über 5,5 mmol/l bzw. über 99 mg/dl lassen auf eine gestörte Glucosetoleranz schließen!
In solchen Fällen sollte der behandelnde Arzt aufgesucht und angesprochen werden.
Beachten Sie die festgelegten Richtwerte für die verschiedenen Altersstufen:
Blutzucker
Erwachsene
Jugendliche
Kleinkinder
Neugeborene
mg/dl
90 – 110
90 – 110
80 – 110
60 – 90
mmol/l
5,0 – 6,1
5,0 – 6,1
4,4 – 6,1
3,3 – 5,5
Nüchternblutzucker
Als Nüchternblutzucker bezeichnet man die im Blut gemessene Glucosekonzentration direkt morgens vor der Nahrungsaufnahme. Dazu sollte man ca. 8 Stunden nichts gegessen haben und außer Mineralwasser nichts getrunken haben. Ist der Nüchternblutzucker erhöht, kann dies ein Hinweis auf einen Diabetes mellitus sein.
Es gelten medizinisch dabei folgende Werte:
Blutzucker
Normwert
Verdacht
Diabetes mellitus
nüchtern
< 110 mg/dl
< 6,1 mmol/l
110 – 126 mg/dl
6,1 – 6,9 mmol/l
> 126 mg/dl
> 7,0 mmol/l
Bei einem Verdachtswert zwischen 110 – 126 mg /dl bzw. 6,1 – 6,0 mmol/l ist es ratsam einen oGTT (Oralen Glukose-Toleranztest) durchzuführen.
Der Nüchternblutzucker bei einem bereits diagnostizierten Diabetes mellitus wird individuell mit dem behandelnden Arzt / Diabetologen festgelegt und dient dem Patienten als Richtwert bei der Therapie.