M
11 Beiträge in dieser Lexikon KategorieMagenlähmung
Die Gastroparese (Magenlähmung) bezeichnet eine Folgekomplikation des Diabetes mellitus aufgrund einer Nervenschädigung des Magens. Dabei handelt es sich um eine verlangsamte Magenentleerung, die durch einen mäßig transportierten Inhalt der Magenwände bedingt ist. Diagnostiziert wird diese „Magenlähmung“ oftmals durch einen Atemtest. Da der Diabetiker durch die verzögerte Entleerung des Magens und einer parallel festgelegten injizierten Insulinmenge gravierend unterzuckern kann – ist es dementsprechend erforderlich die Diabetes-Therapie mit dem behandelnden Arzt umgehend anzupassen.
Makroangiopathie
Der medizinische Begriff „Makroangiopathie“ kommt aus dem griechischen und wird übersetzt mit „Erkrankung der großen Blutgefäße“. Sie zählt zu den Folgeerkrankungen der diabetischen Angiopathie und ist das Ergebnis eines dauerhaft schlecht eingestellten Diabetes mellitus, denn der erhöhte Blutzuckerspiegel führt zu einer Verkalkung der Blutgefäße (Arteriosklerose). Bei Typ-2-Diabetikern kommen oftmals noch weitere Faktoren des Metabolischen Syndroms hinzu, sodass die Entstehung einer Makroangiopathie weiter gefördert wird.
Zu den veränderten Arterien der Makroangiopathie zählen sowohl die Herzkranzgefäße, Hals- und Gehirngefäße als auch die großen Beinarterien. Nicht selten können dadurch Herzinfarkte, Schlaganfälle oder die sogenannte „pAVK“ entstehen. Die Abkürzung pAVK steht für periphere arterielle Verschlusskrankheit und bezeichnet einen fortschreitenden Verschluss oder bereits eingetretenen Verschluss der Beingefäße. Häufig hört man in Zusammenhang mit der pAVK auch die „Schaufensterkrankheit“, medizinisch wird diese auch als Claudicatio intermittens bezeichnet.
Messeinheiten
Das Ergebnis des Blutzuckerspiegels wird in zwei verschiedenen Messeinheiten angegeben. Zum einen in mg/dl – das steht für Milligramm pro Deziliter (Beispielwert: 106mg/dl) und zum anderen in mmol/l – Millimol pro Liter (Beispielwert: 5,9mmol/l).
Die Einheit mg/dl bezieht sich auf den Anteil der Zuckermoleküle im vorgegebenen Volumen, mmol/l hingegen bezieht sich auf die Stoffmenge des Volumens. International gesehen, ist mmol/l die verbreitete Einheit – in Deutschland und auch in den USA zählt jedoch (überwiegend) die Angabe in mg/dl zum Standard. Deutschlandweit betrachtet findet man mmol/l oftmals in den neuen Bundesländern, in den alten Bundesländern hingegen wird in mg/dl gemessen.
Um einen nahezu genauen Wert in der jeweils anderen Einheit zu erhalten, kann man für die Umrechnung folgende Formel nutzen:
mg/dl - Wert ÷ 18 => zum Beispiel: 100mg/dl ÷ 18 = ~ 5,6 mmol/l
mmol/l - Wert x 18 => zum Beispiel: 5,2mmol/l x 18 = ~ 94 mg/dl
Messmethoden
Bei der heute üblichen sogenannten amperometrischen Messung wird - vereinfacht gesagt - der Glukosegehalt durch elektrische Spannung sowie die Stromstärke gemessen, die durch das Blut geleitet wird. Der sich so ergebende Blutzuckerwert wird im Display des modernen Messgerätes angezeigt. Diese Methode ist recht genau - jedoch kann die Messgenauigkeit durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Dazu zählen zum Beispiel unreine Hände oder auch Wundwasser (durch zu pressen der Fingerbeere).
Bitte beachten Sie:
Wenn Sie ein neues Gerät nutzen, wird es meist die moderne Plasmamessung anwenden, bei der etwa 11 - 15 % höhere Werte im Messgerät angezeigt werden, als bei der früher üblichen Vollblutmessung. Die Plasmamessung (Plasmakalibrierung) ist heute der weltweit empfohlene Standard, weil diese Werte besser mit den Laborwerten verglichen werden können. Für weitere Informationen beachten Sie bitte unbedingt die Bedienungsanleitung, dann messen Sie schmerzarm und fehlerfrei. Bei Zweifeln rufen Sie uns an und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Weitere Informationen finden Sie hier.
Messwertabweichungen
Es gibt verschiedene Gründe, warum es zu Messwertabweichungen zwischen den von Ihnen gemessenen Blutzuckerwerten und den Werten, die ihr Arzt bei Ihnen misst, kommen kann. Zuerst sollten Sie auf die richtige Durchführung Ihrer Messung achten. Die Hersteller haben diese in den Anleitungen ihrer Geräte ausführlich beschrieben. Sollten sich trotz der Beachtung aller vom Hersteller für das Messgerät erforderlichen Schritte dennoch zu niedrige oder zu hohe Werte bei Ihrer Messung ergeben, führen Sie bitte einen neuen Versuch mit einem frischen Teststreifen durch. Dafür sollten Sie jedoch die Blutprobe an einer anderen Stelle entnehmen als zuvor, um einen Vergleichswert zu erhalten. Stellen Sie auch bei der erneuten Messung erneut Abweichungen fest, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt, bevor Sie eine Änderung bzw. Anpassung Ihrer Medikation vornehmen.
Metabolisches Syndrom
Unter der medizinischen Bezeichnung des Metabolischen Syndroms werden mehrere Stoffwechselerkrankungen vereint. Zum Krankheitsbild eines Patienten wird das Metabolische Syndrom gezählt, wenn drei der unten gelisteten Störungen diagnostiziert werden.
Dazu zählen:
Diabetes mellitus Typ-2
Bluthochdruck
Fettstoffwechselstörung (erhöhte Triglyceride und Cholesterin)
Übergewicht (Bauchfett)
Auch weitere Risikofaktoren, wie Rauchen, Stress oder mangelnde Bewegung, wirken sich schädlich auf die Blutgefäße aus. Da diese Krankheiten sich gegenseitig beeinflussen, treten sie oftmals zusammen auf. Zudem trägt jede einzelne Störung dazu bei, dass sich Schäden an den Blutgefäßen absetzen. Je mehr Stoffwechselstörungen vorliegen, desto größer das Risiko für Folgeerkrankungen. Eine individuell angepasste Therapie, in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt, ist daher zwingend notwendig – gesunde Ernährung und Gewichtsreduktion zählen zu den Hauptmaßnahmen.
Metformin
Das Medikament Metformin zählt zu den oralen Antidiabetika und gehört in seiner Substanzzusammensetzung zur Gruppe der Biguanide. Metformin sorgt für mehr Insulinempfindlichkeit der Körperzellen und unterstützt somit die Glucoseaufnahme und -verwertung. Weitere Wirkmechanismen sind zum einen die Minderung der Zuckerneubildung (Glukoneogenese) in der Leber sowie die Zuckeraufnahme im Darm.
Da bei der Einnahme von Metformin Milchsäure (Laktat) als Nebenprodukt entsteht, sorgt dies für Nebenwirkungen und darf daher in einigen Fällen nicht eingesetzt werden – dies setzt stets der behandelnde Arzt fest. Dazu zählen Herz- und Nierenschwäche, Erkrankungen der Leber sowie Infektionen mit fiebriger Auswirkung. In diesen Fällen kann eine Übersäuerung des Blutes durch Milchsäure entstehen, medizinisch wird dies als Laktatazidose bezeichnet. Sie führt zu einer schweren Stoffwechselentgleisung.
Mikroangiopathie
Identisch zur Makroangiopathie kommt die Bezeichnung der Mikroangiopathie ebenfalls aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Erkrankung der kleinen Blutgefäße“. Sind die Blutzuckerwerte über einen anhaltenden Zeitraum erhöht, wirkt sich dieser hohe Blutzuckerspiegel negativ auf die kleinen Blutgefäße an Augen, Nerven und Nieren aus.An den Augen wird die Netzhaut belastet und kann sogar bis zur Blindheit führen - diese Erkrankung nennt man im Fachbereich auch Retinopathie. In Verbindung mit der diabetischen Neuropathie (Nervenschäden) stehen Empfindungs- und Bewegungsstörungen, diese führen hauptsächlich zum sogenannten diabetischen Fußsyndrom. Die Nierenschäden, medizinisch auch als diabetische Nephropathie bezeichnet, werden durch die Schädigung der kleinen Blutgefäße im Inneren der Nieren hervorgerufen. Die Filterfunktion der Nieren wird dadurch enorm beeinträchtigt und kann sogar bis hin zur Niereninsuffizienz führen. Eine Dialyse oder Nierentransplantation zählen dann zu den lebenserhaltenden Maßnahmen.
Milligramm (mgdl)
Das Ergebnis des Blutzuckerspiegels wird in zwei verschiedenen Einheiten angegeben. Zum einen in mg/dl – das steht für Milligramm pro Deziliter (Beispielwert: 106 mg/dl) und zum anderen in mmol/l – Millimol pro Liter (Beispielwert: 5,9 mmol/l).
Die Einheit mg/dl bezieht sich auf den Anteil der Zuckermoleküle im vorgegebenen Volumen, mmol/l hingegen bezieht sich auf die Stoffmenge des Volumens. International gesehen, ist mmol/l die verbreitete Einheit – in Deutschland und auch in den USA zählt jedoch (überwiegend) die Angabe in mg/dl zum Standard. Deutschlandweit betrachtet findet man mmol/l oftmals in den neuen Bundesländern, in den alten Bundesländern hingegen wird in mg/dl gemessen.
Um einen nahezu genauen Wert in der jeweils anderen Einheit zu erhalten, kann man folgende Formel nutzen:
mg/dl ÷ 18 zum Beispiel: 100mg/dl ÷ 18 = ~ 5,6 mmol/l
mmol/l x 18 zum Beispiel: 5,2mmol/l x 18 = ~ 94 mg/dl
Milliomol (mmoll)
Das Ergebnis des Blutzuckerspiegels wird in zwei verschiedenen Einheiten angegeben. Zum einen in mg/dl – das steht für Milligramm pro Deziliter (Beispielwert: 106 mg/dl) und zum anderen in mmol/l – Millimol pro Liter (Beispielwert: 5,9 mmol/l).
Die Einheit mg/dl bezieht sich auf den Anteil der Zuckermoleküle im vorgegebenen Volumen, mmol/l hingegen bezieht sich auf die Stoffmenge des Volumens. International gesehen, ist mmol/l die verbreitete Einheit – in Deutschland und auch in den USA zählt jedoch (überwiegend) die Angabe in mg/dl zum Standard. Deutschlandweit betrachtet findet man mmol/l oftmals in den neuen Bundesländern, in den alten Bundesländern hingegen wird in mg/dl gemessen.
Um einen nahezu genauen Wert in der jeweils anderen Einheit zu erhalten, kann man folgende Formel nutzen:
mg/dl ÷ 18 zum Beispiel: 100mg/dl ÷ 18 = ~ 5,6 mmol/l
mmol/l x 18 zum Beispiel: 5,2mmol/l x 18 = ~ 94 mg/dl
Mischinsulin
Zusammengesetzt sind Mischinsuline aus einem Teil Normalinsulin und einem Teil Verzögerungsinsulin. Oftmals werden diese einzelnen Komponenten auch als Bolus- und Basisinsulin bezeichnet. Die Mischinsuline werden in verschiedenen Mischverhältnissen als fertige Insulinpens angeboten. Ein Mischverhältnis ist zum Beispiel 30/70 – dabei steht die 30 anteilig für das kurzwirksame Normalinsulin und die 70 für das langwirksame Verzögerungsinsulin. Da diese Insulinkombination für Menschen mit einer konventionellen Insulintherapie (CT) vorgesehen ist, setzt es voraus, dass der Betroffene einen geregelten und fixen Tagesablauf hat – Flexibilität im Alltag steht bei dieser Therapieform nicht im Vordergrund.