Ketoazidose
Bei langandauernden hohen Blutzuckerwerten kann es zu einer Übersäuerung des Blutes kommen. Im medizinischen spricht man von einer Ketoazidose. Diese tritt auf, wenn der menschliche Organismus vom Kohlenhydratstoffwechsel auf den Fettstoffwechsel umstellt. Als Nebenprodukt der Verstoffwechselung von Fettsäuren entstehen Ketonkörper, die für die Übersäuerung verantwortlich sind.
Daher sollte bei den klassischen Anzeichen für eine Überzuckerung sofort gehandelt werden. Da zählen zum Beispiel folgende Merkmale:
- Vermehrter Durst
- Häufiges Wasserlassen
- Starke Gewichtsreduktion
- Übelkeit und Erbrechen
- Kußmaul-Atmung
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Verschlechtertes Sehvermögen
Auch um Folgeerkrankungen an Augen, Nieren, Nerven oder den Herzgefäßen zu vermeiden, sollte der Blutzuckerspiegel im definierten Normalbereich gehalten werden.
In Fall einer bevorstehenden Ketoazidose sollte eine Insulindosis zur Korrektur gespritzt und der Blutzuckerspiegel in regelmäßigen Abständen gemessen werden. Auch sollte der Betroffene viel trinken, unter Aufsicht bleiben und keinen sportlichen Aktivitäten nachkommen, da das den Blutzucker weiter ansteigen lassen könnte. Das Messen von Ketonkörper über das Blut oder den Urin ist ebenfalls ratsam. Die Übersäuerung kann sämtliche Stoffwechselvorgänge des Körpers, wie z. B. den Kaliumhaushalt und die Blutfettwerte beeinflussen. Eine unbehandelte Ketoazidose kann – manchmal sogar innerhalb weniger Stunden – ins Koma führen.