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9 Beiträge in dieser Lexikon KategorieHämatokritwert
Der Hämatokritwert gibt an, wie die Beschaffenheit des Blutes ist – im Volksmund spricht man davon, wie „dick“ das Blut ist. Dazu werden die festen sowie flüssigen Bestandteile des Blutes bestimmt. Den Hauptteil des festen Anteils übernehmen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) mit ca. 96%.
Der Richtwert für Frauen liegt bei 37 – 45 Prozent, bei Männern zwischen 42 – 50 Prozent. Kommt es zu Werten, die außerhalb dieser Normalwerte liegen, kann es verschiedene Ursachen haben.
Ein zu niedriger Hämatokritwert bedeutet, dass das Blut zu flüssig ist. Oftmals gehen erhöhte Blutzuckerwerte einher.
Ursachen wären:
- Blutarmut (Anämie) ggf. bedingt durch einen Eisenmangel
- Übermäßiger Wassergehalt im Körper (z.B. nach Blutverlust und gleichzeitiger Zuführung anderer Flüssigkeiten)
Ein zu hoher Hämatokritwert hingegen zeigt auf, dass das Blut zu fest ist. Oftmals sind dann die Blutzuckerwerte zu niedrig. Dies passiert bei:
- Austrocknung des Körpers (Dehydrierung) à oftmals auch Sportler!
- Erhöhte Anzahl von roten Blutkörperchen, bedingt durch andere Erkrankungen (sekundär und primär)
Hämoglobin
Der eisenhaltige rote Farbstoff der Blutkörperchen wird als Hämoglobin bezeichnet. Dieser Bestandteil ermöglicht die Aufnahme sowie den Transport von Sauerstoff. Auch die Glukose aus dem Blut kann sich an das Hämoglobin binden, wodurch der HbA1c ermittelt wird. Je höher und langanhaltender der Blutzuckerspiegel ist, desto höher ist die Anhaftung des Zuckers. Die Messung des HbA1cs dient zur Langzeitkontrolle des Blutzuckerspiegels bei Menschen mit Diabetes. Bei dieser Verlaufskontrolle wird die Höhe des angehefteten Zuckers ermittelt und dient dem behandelnden Arzt den Patienten optimal einzustellen, da sich Defizite optimal aufzeigen lassen.
Harnzucker
Eine Glukosurie bezeichnet eine unnatürliche hohe Ausscheidung von Zucker über den Urin. Dies tritt bei Diabetikern auf, wenn die Blutzuckerwerte über einem Wert von 180 mg/dl bzw. 10 mmol/l liegen. Ab dieser Grenze spricht man von einer „Nierenschwelle“. Denn der Körper bzw. die Nieren sind dann nicht mehr in der Lage den ausgeschleusten Zucker wieder zurück zu filtern. Nachweisen kann man diese Zuckerausscheidung über die Verwendung von Urinteststreifen – das bestimmen des Urinzuckers ist jedoch seit der Selbstkontrolle über Blutzuckermessgeräte nicht mehr gängig.
Harnzuckerkontrolle
Mittels einer Harnzuckerkontrolle bestimmt man die Zuckerkonzentration im Urin. Durchgeführt wird diese Messung heutzutage über Teststreifen – eine Skala zum Ablesen des Wertes ist auf der Verpackung angebracht. Da die Niere erst ab einem Wert von 180 mg/dl bzw. 10 mmol/l den Zuckergehalt ausfiltert, ist diese Methode in den Hintergrund gerückt. Eine genauere Bestimmung zur Einschätzung der Stoffwechsellage bietet die Nutzung eines Blutzuckermessgerätes.
HbA1c
Der HbA1c ist umgangssprachlich der Langzeitzuckerwert der letzten 8 bis 12 Wochen. Dem behandelnden Arzt gibt dieser einen Aufschluss auf die Einstellung des Diabetes und/oder die Einstellung des Patienten zur Erkrankungen.
Der individuelle Zielwert wird zwischen Arzt und Patient festgelegt.
Mit dem HbA1c bestimmt man den „Verzuckerungsgrad“ am roten Blutfarbstoff Hämoglobin, kurz “Hb“. Je höher der Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum, desto höher die Festsetzung der Zuckermoleküle am Hämoglobin. Kurzfristige Schwankungen lassen sich fast gar nicht berücksichtigen, denn die roten Blutkörper haben eine Lebensdauer von 100 bis 120 Tagen. Oftmals wird der HbA1c daher auch als Blutzuckergedächtnis betitelt.
Der HbA1c kann in zwei verschiedenen Einheiten gemessen werden: Prozent (z. B. 6,5 %) und mmol/l (z. B. 48 mmol/l). Entscheidend ist jedoch, dass die Aussage der Werte identisch ist.
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Humaninsulin
Als Humaninsulin bezeichnet man Insuline, die in ihrem perlenkettenartigen Aufbau dem menschlichen Insulin ähnlich sind. Das Insulin setzt sich aus Eiweißmolekülen zusammen, dabei besteht die A-Kette aus 21 Einzelteilen, sogenannten Aminosäuren, und die B-Kette aus 30 Einzelteilen. Diese Aneinanderreihung der Moleküle ist bei jedem Menschen identisch.
Tierische Insuline (Schweine- oder Rinderinsulin) wurden heutzutage durch genetisch hergestelltes Humaninsulin abgelöst. Diese gentechnische Herstellung des Insulins hat es ermöglicht, die sehr schnell wirksamen und sehr lang wirksamen Analoginsuline herzustellen. Die meisten Diabetiker nutzen diese Analoga.
Hyperglykämie
Unter dem Begriff Hyperglykämie (griech.: zu viel Zucker im Blut) versteht man eine Überzuckerung. Steigt der Blutzuckerspiegel für längere Zeit über den Normalbereich von 80 - 120 mg/dl (4,4 - 6,6 mmol/l) an, spricht man von Hyperglykämie. Hierbei handelt es sich nur um Richtwerte, d.h. für Diabetiker werden unter Umständen andere Zielwerte festgelegt. Da ein erhöhter Blutzucker anfangs nur wenige Beschwerden verursacht, wird er meistens gar nicht bemerkt. Typische Symptome des Überzuckers sind vermehrter Harndrang (Polyurie), starkes Durstgefühl (Polydipsie), juckende Haut (Pruritus), Abgeschlagenheit und Müdigkeit, chronische Infektionen, Gewichtsabnahme und Sehstörungen. Eine Überzuckerung kann bis zur Bewusstlosigkeit (Coma diabeticum) führen. Steigt der Blutzucker über einen Wert von ungefähr 180 mg/dl (9,9 mmol/l) an, kann die Niere den Zucker nicht mehr zurückhalten und beginnt die Zuckerausscheidung mit dem Urin, in dem nun Glukose nachgewiesen werden kann. Man spricht in diesem Fall von einer Nierenschwelle. Sie ist bei jedem Menschen unterschiedlich und kann sich im Laufe des Lebens verändern. In der Schwangerschaft und bei Kindern ist sie z. B. niedriger, während sie im höheren Lebensalter ansteigt. Auch Medikamente können die Nierenschwelle beeinflussen. Glukose kann nachgewiesen werden. Steigen die Blutzuckerwerte weiter an, kommt es zu Symptomen, die auf ein beginnendes diabetisches Koma hindeuten können: Bauchschmerzen, Erbrechen und Übelkeit wie auch eine Erschwerung der Atmung und ein Azetongeruch des Atems. Das diabetische Koma ist lebensbedrohend und sollte möglichst rasch ärztlich behandelt werden. Besser ist, wenn jeder Diabetiker diese Symptome kennt und die extrem hohen Blutzuckerwerte durch geeignete Maßnahmen erst gar nicht entstehen lässt. Dazu eignen sich regelmäßige Blutzuckerkontrollen.
Hypoglykämie
Eine Hypoglykämie ist eine Unterzuckerung, d. h. eine Komplikation, die plötzlich während der Insulintherapie oder der Behandlung mit Blutzucker senkenden Tabletten auftritt. Bei einer Unterzuckerung enthält das Blut ungewöhnlich wenig Zucker (Glukose). Sie kann sowohl Typ-1- als auch Typ-2-Diabetiker betreffen. Wenn der Zuckergehalt im Blut unter 40 mg/dl (Milligramm pro Deziliter) sinkt, spricht man von einer Unterzuckerung. Die Symptome einer Unterzuckerung können allerdings auch auftreten, wenn die Blutzuckerwerte weit über 50 mg/dl liegen - vorausgesetzt, das Blutzuckerniveau war vorher erhöht. So können Patienten mit einem Blutzuckerniveau von etwa 300 mg/dl bereits bei Werten um etwa 150 mg/dl Unterzuckerungssymptome bemerken. Diese so genannte Pseudo-Hypoglykämie verschwindet jedoch nach einigen Tagen, sobald sich der Stoffwechsel reguliert hat. Man kann zwischen einer leichten und einer schweren Unterzuckerung differenzieren. Wenn eine leichte Unterzuckerung vorliegt, können sich Diabetiker durch die Aufnahme von Kohlenhydraten, wie z. B. in Cola, gesüßtem Fruchtsaft oder Traubenzucker, selbst helfen. Bei einer schweren Unterzuckerung müssen weitere Personen eingreifen und gegebenenfalls einen (Not-)Arzt zur Hilfe rufen. Es gilt, den Diabetikern schnell blutzuckerwirksame Kohlenhydrate zu verabreichen, z. B. Traubenzucker oder entsprechende Medikamente. In derartigen Fällen können Diabetiker nämlich in eine Bewusstlosigkeit fallen (Koma oder hypoglykämischer Schock).