Glucosurie
Was ist Harnzucker?
Glukosurie, auch bekannt als Harnzucker, bezeichnet das Auftreten von Zucker im Urin. Normalerweise wird Glukose im Blut durch die Nieren vollständig rückresorbiert. Wenn jedoch die Blutzuckerwerte zu hoch sind – wie es häufig bei Diabetes vorkommt – überschreitet der Körper eine gewisse Schwelle, wodurch Zucker über den Urin ausgeschieden wird. Diese Erscheinung ist ein Hinweis darauf, dass der Körper den Blutzucker nicht mehr ausreichend regulieren kann.
Ursachen für Zucker im Urin
- Unkontrollierter Diabetes mellitus
- Erbliche Nierenerkrankungen (renale Glukosurie)
- Medikamenteneinnahme, z. B. Gliflozine (SGLT-2-Hemmer)
- Schwangerschaftsdiabetes
- Starker Stress oder Infekte mit temporärer Blutzuckererhöhung
Die Nierenschwelle: Ab wann tritt Glukosurie auf?
Die sogenannte Nierenschwelle liegt bei etwa 180 mg/dl (10 mmol/l) Blutzucker. Wird dieser Wert überschritten, spricht man von einer Glukosurie, weil die Nieren dann nicht mehr in der Lage sind, den Zucker zurück in den Blutkreislauf zu filtern. Der überschüssige Zucker wird über den Urin ausgeschieden. Die Nierenschwelle ist individuell unterschiedlich, kann jedoch bei langjährigem Diabetes sinken, was zu einer früheren Ausscheidung von Zucker im Urin führen kann.
Diagnose und Messmethoden von Harnzucker
Der Zucker im Urin lässt sich mittels Urinteststreifen nachweisen, die durch eine Verfärbung eine visuelle Einschätzung des Glukosegehalts ermöglichen. Solche Tests waren früher ein gängiges Mittel zur Selbstkontrolle bei Diabetes, sind jedoch heute durch präzisere Blutzuckermessgeräte ersetzt worden. Dennoch kann die Harnzuckermessung im klinischen Bereich oder zur zusätzlichen Kontrolle nützlich sein.