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Mischt man dem Insulin bei der Herstellung eine Verzögerungssubstanz hinzu, wird das Insulin dadurch langsamer abgebaut und somit setzt eine verzögerte Wirkung ein. Man unterscheidet dabei folgende Verzögerungsinsuline: die NPH-Insuline und die langwirksamen Insulinanaloga. Eingesetzt werden sie, um den mahlzeitunabhängigen Grundbedarf zu decken.
Die Abkürzung NPH steht für „Neutral Protamin Hagedorn“ und bezeichnet die Bindung des zugesetzten Protamins an das Insulin. Sie wirken ca. 8-12 Stunden und werden nach entsprechender Dosisfestlegung zweimal täglich gespritzt. Mischen lassen sich die NPH-Insuline auch mit einem Normalinsulin oder einem schnellwirksamen Insulinanaloga, je nach Mischverhältnis entstehen so fertige Insuline für den Einsatz der konventionellen Insulintherapie (CT).
Da sich bei den milchigen NPH-Insulinen die Verzögerungssubstanz absetzt, muss das Insulin vor der Injektion langsam geschwenkt werden, damit sich diese gleichmäßig verteilen kann. Geschüttelt werden sollten diese Insuline nicht, denn eine gleichmäßige Verteilung kann dadurch nicht gesichert werden. Auch die Beschaffenheit des Insulins kann darunter leiden.
Die langwirksamen Insulinanaloga werden mit der Substanz Zink vermischt. Dadurch wird eine Wirkdauer von bis zu 24 Stunden erreicht. Die Verteilung und Abgabe in den Organismus ist somit einheitlich und ermöglicht nur noch eine Injektion am Tag. Ein Schwenken des Insulins vor dem Bolus ist nicht notwendig, denn die Verzögerungssubstanz setzt sich nicht ab.
Basalunterstützte orale Therapie
BOT steht für ein Therapieschema des Typ-2-Diabetes und bedeutet Basalunterstützte Orale Therapie. Zum Einsatz kommt die BOT, wenn Diabetiker den Blutzuckerspiegel mit bereits oralen Antidiabetika nicht normalisieren können. Durch die zusätzlich individuell verordnete Injektionsmenge eines Basalinsulins (langwirkendes Insulin) wird der nahrungsunabhängige Grundbedarf reguliert. Die Einnahme der Tabletten bleibt bei dieser Therapieform unberührt und wird, sofern nichts anderes vom Arzt verordnet, wie gewohnt fortgesetzt.
Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, ist das wichtigste Organ im menschlichen Körper für die Bereitstellung von verschiedenen Enzymen und Hormonen. Sie ist ca. 14-18 cm groß und wiegt zwischen 70 und 100 g.
Die Herstellung von Verdauungsenzymen zur Nahrungsaufspaltung sowie die Abgabe des Hormons Insulin, sind besonders wichtig für die Energiebereitstellung in den Körperzellen.
Dieser insulinproduzierende Bereich der Pankreas wurde übrigens nach seinem Entdecker Paul Langerhans benannt. Daher wird der Teil als Langerhans´sche Inseln bezeichnet. Bei einem Typ-1-Diabetiker zerstört das Immunsystem aus unbekannten Gründen mit Antikörpern diese Inselzellen. Beim Typ-2-Diabetes ist die Produktionsstätte des Insulins zunächst nur „erschöpft“. Eine Insulinproduktion kann allerdings auch bei einem Typ-2-Diabetiker komplett ausfallen.
BE
Eine Broteinheit (BE), ist eine Einheit zur Berechnung des Gehalts an bestimmten Kohlenhydraten in Speisen. Diese Berechnungsart wird oft im Rahmen einer Ernährung bei Diabetes mellitus verwendet. Sie bezeichnet eine Menge von 10 - 12 Gramm an Kohlenhydraten. Seit einiger Zeit wird der Begriff Kohlenhydrateinheit (KE oder KHE) synonym angewandt. Die Koexistenz beider Einheiten führt immer wieder zu Unsicherheiten. Nach der deutschen Diätverordnung kann eine Broteinheit als die Menge eines Nahrungsmittels, das 12 Gramm an verdaulichen und damit blutzuckerwirksamen Kohlenhydraten in unterschiedlicher Zucker- und Stärkeform enthält, definiert werden. 12 Gramm Kohlenhydrate entsprechen hierbei einem Brennwert von 48 kcal. In Kohlenhydrat-Austauschtabellen lässt sich nachschauen, wie viel Gramm eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels einer Broteinheit oder Kohlenhydrateinheit entsprechen. Für die Anpassung der Insulindosis im Rahmen einer Insulintherapie sind diese Angaben erforderlich. Der normalgewichtige Typ-1-Diabetiker benötigt durchschnittlich 18-22 BE/Tag, um eine ausreichende Kohlenhydratversorgung sicherzustellen. Eine standardisierte Diabetes-Reduktionsdiät beim übergewichtigen Typ-2-Diabetiker beinhaltet 13 BE, die nach folgendem Schema auf 5 Mahlzeiten verteilt werden:
3 BE morgens2 BE Zwischenmahlzeit3 BE mittags2 BE Zwischenmahlzeit3 BE abends
BE (bzw. KHE) gibt es nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das richtige Abschätzen von BE-Gehalten in Nahrungsmitteln erfordert einige Erfahrung, die aber mit Hilfe von Waagen und BE-Tabellen schnell gewonnen werden kann. Der Fettgehalt und die Art der Kohlenhydrate in der Nahrung werden im BE-Konzept nicht berücksichtigt.
Biguanide
Die Biguanide zählen zu der Medikamentengruppe der oralen Antidiabetika. Das bekannteste, zugelassene Medikament auf dem deutschen Markt ist Glucophage® mit dem Wirkstoff Metformin. Voraussetzung für die Gabe dieser oralen Antidiabetika ist eine noch ausreichende Insulin-Produktion der Bauchspeicheldrüse.
Zu den Wirkeigenschaften der Biguanide zählen folgende:
- Reduktion der Glucoseneubildung in der Leber
- Steigerung und Verbesserung der Insulinwirkung an den Muskeln
Blutzucker
Im Allgemeinen versteht man unter dem Begriff Blutzucker die Höhe des Glukoseanteils im Blut – dieser wird auch als Blutzucker- oder Glukosespiegel bezeichnet. Die Glukose stellt den wichtigsten Energielieferanten des Körpers dar, den vor allem die roten Blutkörperchen und das Nierenmark zur Energiegewinnung benötigen. Bei einigen Typ-2-Diabetikern reichte die Messung des Urinzuckers aus – da dieser jedoch nur Aufschluss drauf gibt, ob der Blutzuckerwert über der Nierenschwelle (> 180mg/dl bzw. > 10mmol/l) liegt, ermitteln diese ihre Werte auch über den Blutzucker. Für den Insulin spritzenden Diabetiker hingegen ist es jedoch notwendig, dass er den genauen Wert seines Blutzuckers kennt, da er sie zur Berechnung seiner Insulindosis und zur Erkennung und Prophylaxe von Unterzuckerungen und auch Überzuckerungen benötigt.
Blutzucker richtig messen
Ganz gleich, ob es Typ 1- oder Typ 2-Diabetiker betrifft - die regelmäßige Blutzuckerkontrolle sollte zu Ihrer täglichen Routine gehören. Doch gerade beim Messen des Blutzuckers ergeben sich viele Fehlerquellen. Wir zeigen Ihnen, was Sie beachten sollten:
So gehen Sie richtig vor:
Einsatzbereites Blutzuckermessgerät & Teststreifen bereithalten
Stechhilfe mit neuer steriler Lanzette vorbereiten & Einstichtiefe einstellen
Einstichstelle vorbereiten: Hände waschen & trocknen, Durchblutung der Finger durch Massieren anregen
Teststreifen in das Blutzuckermesssystem einschieben
Stechhilfe spannen, seitlich mit etwas Druck an die Fingerbeere halten & auslösen
Fingerbeere nicht nachdrücken & den Blutstropfen nicht verschmieren
Teststreifen seitlich an den gewonnenen Blutstropfen heranführen, sodass genügend Blut eingezogen werden kann
Messsystem zur Seite legen & nach dem Countdown den aktuellen Blutzuckerwert ablesen
Allgemeiner Hinweis zur Messgenauigkeit nach DIN EN ISO 15197:2015
Der zugelassene Qualitätsstandard nach neuer DIN-Norm lässt eine Abweichung von ± 15% zum Laborwert zu. Bitte berücksichtigen Sie daher, dass kein Messsystem zu 100% genaue Werte anzeigt. Als Referenzwert sollte immer der Laborwert und niemals ein anderes Messsystem verwendet werden. Vergleichen Sie deshalb die Messwerte von zwei Messgeräten nicht miteinander – es kann zu erheblichen Abweichungen kommen. Haben Sie dazu Rückfra gen? Wir beraten Sie gerne – kostenfrei unter: 0800 / 800 23 00
Welchen Finger nutzen Sie um Ihren Blutzucker zu messen?
Nutzen Sie für Ihre Blutzuckermessung abwechselnd bitte nur den Mittel-, Ring- oder den kleinen Finger. Dadurch lassen sich schmerzhafte Einstiche in die Nervenbahnen der Greiffinger vermeiden. Als Eselbrücke kann das Handzeichen der Taucher für »alles ok« dienen.
So vermeiden Sie Messabweichungen:
Hände vor dem Messen gründlich mit Seife waschen
Stets einen frischen Blutstropfen verwenden
Möglichst keine Alkoholtupfer nutzen (erzielt bis zu 30 % höhere Messwerte)
Fingerbeere nicht quetschen (die austretende Gewebsflüssigkeit verfälscht die Messwerte)
Keine doppelten Messungen aus einem Blutstropfen durchführen
Mehrfach-Messungen nur mit Blut aus der gleichen Körperregion durchführen
Teststreifendose umgehend fest verschließen und vor Sonnenlicht / Feuchtigkeit schützen
Bitte beachten Sie:
Hohe Dosen von Vitamin C, Paracetamol oder anderen Medikamenten können erhöhte Blutzuckerwerte hervorrufen. Auch ein zu niedriger oder zu hoher Hämatokritwert kann die Messwerte verfälschen. Bitte lassen Sie von Ihrem Arzt überprüfen, ob Ihr Hämatokritwert in den Bereich Ihres Messgerätes passt.
Blutzucker-Langzeitwert
Der Langzeitblutzuckerwert ist umgangssprachlich der Begriff für den durchschnittlichen Blutzuckerwert der letzten 90 Tage. Dieser gibt dem Arzt und auch dem Patienten einen Einblick darüber, wie gut der Diabetes eingestellt ist und auch, wie gut die Selbstkontrolle des Diabetikers verläuft. Dieser Langzeitwert wird auch als HbA1c bezeichnet. Hb steht dabei für das Wort Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff. Wenn sich die Zuckermoleküle an dieses Hämoglobin festsetzen, kann dies gemessen werden. D. h. je höher der Blutzuckerwert, desto höher der Anteil des verzuckerten Hämoglobins. Das persönliche Ziel des Durchschnittswertes bespricht jeder Diabetiker am besten selbst mit seinem Arzt, denn der optimale HbA1c sollte immer im Einzelfall betrachtet werden. Gemessen wird der HbA1c sowohl in Prozent als auch in mmol/l.
Blutzuckerbelastungsprobe
Unter dem Begriff „Blutzuckerbelastungsprobe“ versteht man die Zufuhr von definierten Traubenzuckermengen zur Prüfung der Glukosetoleranz bei Verdacht auf – noch symptomlose – Zuckerkrankheit (= asymptomatischer Diabetes mellitus). Dieser Test wird in oraler Form, d. h. durch Verabreichung eines Probetrunks mit Glukose durchgeführt. Ein Glukosetoleranztest kann auch in intravenöser Form durch das Spritzen einer Glukoselösung erfolgen. Im Anschluss daran werden bei beiden Tests mehrfach die Blutzuckerwerte bestimmt.
Blutzuckergedächtnis
Eine Sonderform des Hämoglobin, das HbA1c, ist in der Lage, den Blutzuckerverlauf über maximal drei Monate widerzuspiegeln und wird deswegen auch das „Blutzuckergedächtnis“ genannt.
Blutzuckermessung
Der Blutzucker wird aus einer Blutprobe, meist aus Kapillarblut gemessen. Als Maßeinheit dient in den meisten Ländern die Einheit mmol/l (Millimol pro Liter). Da die Umstellung in den alten Bundesländern seit 1954 nie durchgeführt wurde, wird dort immer noch mit der veralteten Einheit mg/dl (Milligramm pro Deziliter) gemessen. Ebenso verhält es sich u. a. in den USA, Frankreich und in Japan. Aus diesem Grund gibt es Messgeräte, die das Ergebnis wahlweise in mg/dl oder in mmol/l anzeigen. Da der Umrechnungsfaktor zwischen beiden Einheiten größer als die üblichen Schwankungen des Blutzuckerspiegels ist, kann man die Maßeinheit schon anhand der Größenordnung des abgelesenen Wertes erkennen (< 25 → mmol/l und > 25 → mg/dl).
Umrechnung: 1 mmol/l = 18,0182 mg/dl
Der Blutzuckerspiegel kann heutzutage mit kleinen Messgeräten sehr schnell bestimmt werden. Dabei gibt es unterschiedliche Messmethoden. (Siehe auch Messmethoden!)
Blutzuckerspiegel
Im Allgemeinen versteht man unter dem Begriff Blutzucker die Höhe des Glukoseanteils im Blut – dieser wird auch als Blutzucker- oder Glukosespiegel bezeichnet. Die Glukose stellt den wichtigsten Energielieferanten des Körpers dar, den vor allem die roten Blutkörperchen und das Nierenmark zur Energiegewinnung benötigen. Bei einigen Typ-2-Diabetikern reichte die Messung des Urinzuckers aus – da dieser jedoch nur Aufschluss drauf gibt, ob der Blutzuckerwert über der Nierenschwelle (> 180mg/dl bzw. > 10mmol/l) liegt, ermitteln diese ihre Werte auch über den Blutzucker. Für den Insulin spritzenden Diabetiker hingegen ist es jedoch notwendig, dass er den genauen Wert seines Blutzuckers kennt, da er sie zur Berechnung seiner Insulindosis und zur Erkennung und Prophylaxe von Unterzuckerungen und auch Überzuckerungen benötigt.
Body-Mass-Index
Der Body-Mass-Index, auch BMI genannt, bringt das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße. Der dadurch ermittelte Wert gibt Aufschluss über ein vorliegendes Übergewicht und das dadurch erhöhte Risiko an weiteren Erkrankungen. Eingeteilt wird das Übergewicht laut der DGA (Deutsche Gesellschaft für Adipositas) in verschiedene Stufen – dazu klicken Sie bitte hier.
Der BMI wird wie folgt berechnet:
BMI = Körpergewicht in kg / (Körpergröße in m)2
Der Richtwert des BMI hat die ursprüngliche Berechnung des Normalgewichtes nach Broca (Normalgewicht = Körpergröße – 100) abgelöst. Festgestellt wurde jedoch, dass der BMI keine eindeutige Aussagekraft zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt, da die Fettverteilung im Körper nicht berücksichtigt werden kann. Für die Erkrankung an Herz-Kreislaufprobleme ist vermehrtes Bauchfett ein enormer Risikofaktor.
Bitte berücksichtigen Sie, dass für Kinder eigene Regeln des BMI gelten.
Bolus
Mit dem Begriff Bolus bezeichnet man im Rahmen der Diabetestherapie die Insulinabgabe, die für eine kohlenhydratreiche Mahlzeit benötigt wird. Auch die Korrektur eines erhöhten Blutzuckerspiegels wird über einen sogenannten Korrektur-Bolus reguliert. Um die entsprechende Insulinmenge und -abgabe für eine Mahlzeit oder eine Korrektur zu ermitteln bzw. zu berechnen, berücksichtigen Menschen mit Diabetes oftmals eine Vielzahl von Faktoren, die einen Einfluss auf die Insulinwirkung ausüben können. Dazu zählen: Erkrankungen – besonders grippale Infekte und Fieber, körperliche Aktivität mit den lange nachwirkenden Muskelauffülleffekt und auch die verzögerte Verstoffwechselung der unterschiedlichen Mahlzeiten.
BOT
BOT steht für ein Therapieschema des Typ-2-Diabetes und bedeutet Basalunterstützte Orale Therapie. Zum Einsatz kommt die BOT, wenn Diabetiker den Blutzuckerspiegel mit bereits oralen Antidiabetika nicht normalisieren können. Durch die zusätzlich individuell verordnete Injektionsmenge eines Basalinsulins (langwirkendes Insulin) wird der nahrungsunabhängige Grundbedarf reguliert. Die Einnahme der Tabletten bleibt bei dieser Therapieform unberührt und wird, sofern nichts anderes vom Arzt verordnet, wie gewohnt fortgesetzt.
Broteinheit
Die Abkürzung BE steht für Broteinheit und vereinfacht es einem Diabetiker seine Mahlzeit genau zu berechnen. 1 BE definiert eine Kohlenhydratmenge von 10-12 g. Diese Berechnung ist wichtig für die Injektion der passenden Insulindosis zur Mahlzeit. In der Schweiz, in Österreich und auch in Teilen Deutschlands wird nicht mit BE, sondern mit KE (Kohlenhydrateinheiten) gerechnet. Dieser Begriff wird mittlerweile als Synonym für die Broteinheit verwendet.
Das richtige Abschätzen von BE-Gehalten in Nahrungsmitteln erfordert einige Erfahrung, die aber mit Hilfe von Waagen und BE-Tabellen schnell gewonnen werden kann. Der Fettgehalt und die Art der Kohlenhydrate in der Nahrung werden im BE-Konzept nicht berücksichtigt.
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